Overlay-Tools: Risiko statt Lösung für digitale Barrierefreiheit

Viele Webseitenbetreiber setzen auf sogenannte Overlay-Tools, um ihre Online-Angebote nachträglich barrierefrei zu machen. Diese Tools werden häufig in bereits bestehende, oft technisch fehlerhafte Webseiten eingebunden und sollen Barrieren automatisch beheben. Doch Fachleute warnen: Der gewünschte Effekt bleibt meist aus – und kann sogar das Gegenteil bewirken.

Negative Wechselwirkungen mit Hilfstechnologien

Wie das Kompetenzzentrum für digitale Barrierefreiheit (BFIT-Bund) in seiner Einschätzung betont, können Overlay-Tools störende Wechselwirkungen mit bestehenden Hilfstechnologien wie Screenreadern, Braillezeilen oder Sprachausgaben verursachen.
Anstatt die Nutzung zu erleichtern, behindern sie häufig die ordnungsgemäße Funktion dieser Werkzeuge. Dadurch verschlechtert sich die Zugänglichkeit von Webseiten, statt sich zu verbessern. In manchen Fällen werden Menschen mit Beeinträchtigungen sogar vollständig vom Zugriff auf Inhalte ausgeschlossen.

Einschätzung des BFIT-Bund zu Overlay-Tools (PDF)

Öffentliche Stellen in der Pflicht

Besonders kritisch ist der Einsatz solcher Tools bei Webauftritten öffentlicher Stellen. Behörden, Bildungseinrichtungen und andere öffentliche Einrichtungen sind laut dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) und der EU-Richtlinie 2016/2102 verpflichtet, ihre digitalen Angebote nach anerkannten Standards barrierefrei zu gestalten.

Der Einsatz von Overlay-Lösungen wie eyeable kann diesen Anforderungen nicht gerecht werden, da sie lediglich kosmetische Anpassungen vornehmen, ohne die eigentlichen strukturellen Barrieren im Quellcode zu beheben.

Echte Barrierefreiheit braucht sauberen Code

Fachleute betonen daher, dass echte digitale Barrierefreiheit nur durch technisch und inhaltlich korrekt umgesetzte Webseiten erreicht werden kann – also durch sauberen Code, klare Struktur, semantische HTML-Elemente und die konsequente Anwendung der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG).

Overlay-Tools können in Ausnahmefällen unterstützend wirken, sind aber kein Ersatz für eine durchdachte barrierefreie Entwicklung.

Fazit

Overlay-Lösungen versprechen schnelle Ergebnisse, verschleiern aber oft bestehende Mängel. Wer wirklich barrierefreie Websites schaffen will – insbesondere im öffentlichen Bereich – sollte auf nachhaltige, standardkonforme Programmierung setzen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass digitale Angebote für alle Menschen zugänglich sind.

Kontaktieren Sie uns jetzt für ein unverbindliches Beratungsgespräch

Jetzt Kontakt aufnehmen

Jetzt unverbindlich beraten lassen

Möchten Sie gerne ein professionelles Webdesign-Projekt starten? Dann lassen Sie uns gemeinsam über Ihre individuellen Wünsche und Ziele sprechen.

Beratungstermin vereinbaren
 

Marko Römhild
Geschäftsführer

Kontakt

Internetagentur PARAPLAN

Tel.:       036964 / 86 88 2
E-Mail:  info@paraplan.de

Geschäftszeiten:
Montag-Freitag: 8:30 - 16:30

Zur Terminbuchung