Doch nicht jede Website ist dafür geeignet. In manchen Bereichen kann zu viel Erzählung sogar kontraproduktiv sein – etwa wenn der Nutzer schnelle, klare Informationen suchen oder wenn Seriosität und Neutralität an erster Stelle stehen. Schlechte Platzierung oder überzogenes Storytelling kann dann nicht nur verwirren, sondern auch die Glaubwürdigkeit untergraben.
Wann also erzählen – und wann besser auf den Punkt kommen? Wir zeigen, wo Storytelling überzeugt, Wirkung entfaltet – und wo stattdessen Fakten, Struktur und Effizienz zählen.
Hier funktioniert Storytelling besonders gut
1. Firmenwebsites:
Eine authentische Markengeschichte stärkt Vertrauen und Persönlichkeit. Unternehmen nutzen Storytelling, um ihre Werte, Visionen und die Menschen dahinter greifbar zu machen.
2. Produkt- und Markenwebsites:
Ob innovative Technik oder nachhaltige Mode – Storytelling transportiert den Nutzen eines Produkts emotional. Gute Geschichten zeigen, wie das Produkt das Leben verändert.
3. B2C-Onlineshops:
Gerade im Endkundengeschäft (z. B. Lifestyle- oder Beauty-Produkte) erzeugt Storytelling Bindung und Wiedererkennung. Geschichten rund um die Marke oder Kunden helfen bei der Differenzierung.
Hier nur mit Bedacht einsetzen
1. B2B-Onlineshops:
Businesskunden suchen Klarheit, nicht Gefühle. Storytelling kann punktuell eingesetzt werden – etwa in Case Studies oder Unternehmensporträts – sollte aber die Informationsstruktur nicht stören.
2. Hochschulen und Universitäten:
Hier steht die sachliche Informationsvermittlung im Vordergrund: Studiengänge, Bewerbungsfristen, Modulpläne. Storytelling kann hier eher ablenken als helfen.
3. Service-Websites (z. B. Handwerker):
Bei Dienstleistungen zählt Klartext. Nutzer wollen wissen: Was wird angeboten? Zu welchem Preis? Wie kontaktiere ich euch? Eine aufgesetzte Geschichte stört da eher.
Wo Storytelling eher ein No-Go ist
1. Vergleichsportale:
Hier geht es um neutrale Daten, Transparenz und Geschwindigkeit. Emotionales Erzählen ist fehl am Platz – Nutzer möchten direkt vergleichen und entscheiden.
2. Nachrichtenportale:
Objektivität und Fakten stehen an erster Stelle. Storytelling findet hier, wenn überhaupt, Platz in Reportagen – nicht in Headlines oder Nachrichtenspalten.
3. Bank- & Versicherungsseiten:
Sicherheit und Vertrauen sind hier die obersten Gebote. Zu viel Emotion kann unseriös wirken. Besser: dezentes Storytelling in Kundenberichten oder Porträts.
4. Medizinische Websites:
Patienten wollen Sicherheit und verlässliche Informationen. Geschichten können hilfreich sein – etwa als Erfahrungsberichte – sollten aber nicht die Faktenlage überlagern.
Fazit:
Storytelling ist kein Allheilmittel.
Es begeistert, wenn es richtig platziert ist – vor allem dort, wo Markenidentität, Emotion und Nutzerbindung gefragt sind. In funktionalen oder hochregulierten Bereichen kann es dagegen Professionalität und Übersichtlichkeit gefährden.